22. Dezember, 2012 :  Die Weihnachtstage verbringe ich dieses Jahr auf Usedom. Sehr kalt war es die ersten beiden Tage...

Tag 1 : Am Morgen...

Der Peenestrom ist komplett zugefroren, damit hatte ich nicht gerechnet.

Unterhalb der Brücke ist noch eine kleine Stelle offen, auf der sich einige Wasservögel, wie hier 2 Schellenten tummeln. Auch 4 Singschwäne rasteten auf der Eisfläche und auf einem Baum im Schilf entdeckte ich einen Raubwürger. Ich machte mich auf den Weg und wanderte auf dem Deich den Strom entlang, in der Hoffnung auf Seeadler, weiter und weiter ging es und meine Hoffnung schwand allmählich. Da alles vereist war, waren auch keine Wasservögel da und das Gebiet lag wie ausgestorben da. Ein Lichtblick war diese Kornweihe...

...die in geringer Entfernung übers Schilf gaukelte.

Auch Biber sind am Werk. Nach gut 2 Stunden Fußmarsch entdeckte ich ihn plötzlich...

...da kam er über den Wald herein, ein Seeadler! Gleich darauf tauchte ein Zweiter auf, ein Pärchen also.

Der zweite kam in meine Richtung und drehte

...eine Runde. Leider war es neblig und die Bilder sind daher etwas undeutlich. Sie flogen miteinander, verschwanden im Wald, tauchten wieder auf und riefen laut.

Beeindruckend, wie sich der Ast unter dem Gewicht des Vogels durchbiegt.

Auf dem Heimweg entdeckte ich eine Gruppe Rehe...

Einige ruhten...

...die anderen ästen, 25 Tiere zählte ich. Toll! Rehe in so hoher Anzahl sieht man bei uns nicht.

Tag 2 : Heute nahm ich mir vor in Richtung Stettiner Haff zu wandern, ein eiskalter Wind blies und auch das Haff war, soweit ich sah gefroren. Keine Seeadler entdeckt. Wieder begegneten mir auf dem Rückweg Rehe.

Dann fing es an stark zu schneien. Gerade noch rechtzeitig kam ich in der Pension an.

Tag 3 : Für heute hatte ich geplant, ein Naturschutzgebiet auf dem Festland zu besuchen, allerdings entdeckte ich, kaum auf der Brücke angekommen 2 Seeadler auf dem Eis!

Klasse!

Es ist milder geworden und das Eis teilweise zurückgegangen. Auf der offenen Stelle sammeln sich Wasservögel, links oben steht einer der Adler auf dem Eis.

Riesig sind sie.

Ein wahrhaft mächtiger Vogel!

Großmöwen überfliegen den Peenestrom regelmäßig. Zur Bestimmung muß ich noch ein Buch zurate ziehen. Aber zurück zu den Adlern...

Plötzlich startete einer der Giganten...

...und flog mit wuchtigen Flügelschlägen...

...niedrig über die Eisfläche.

Unruhe entstand bei den Wasservögeln, als er sich ihnen näherte. Der Adler überflog sie aber nur...

und steuerte seine Warte an...

...auf der er sich nieder ließ. Dort saß er über längere Zeit. Einmal stieß der Adler auf dem Eis eine laute gellende Rufreihe aus. Irgendwann verließ der Adler seinen Ansitz und flog aufs Festland hinaus, der zweite folgte ihm. Ich beschloß zur Pension zurückzugehen, da es zusehends neblig wurde.

Blick aufs Schilf und einen Teil des Stroms. Vorne im Bild thront der Adler auf seinem Ansitz.

Tag 4 :

Das Licht war unglaublich heute morgen, wie verzaubert lag die Landschaft da.

Blick auf den Peenestrom...

...von der Zecheriner Brücke. Zu beobachten gab es heutemorgen Gänsesäger, Schellenten und einen Seeadler. Leider fing es an zu regnen und dazu wurde es neblig, kein Beobachtungswetter.

Tag 5 : Heute war ein genialer Tag. Früh morgens an der Brücke angekommen, waren mindestens 6 Seeadler anwesend, die eisfreien Stellen werden größer und viele Wasservögel sammeln sich auf ihnen. Soviele Vögel wie heute, habe ich die vergangenen Tage nicht gesehen. Hunderte Gänsesäger und Stockenten, Schellenten und Reiherenten, dazu kamen immer wieder große Gruppen Gänse durch.

Ich vermute es waren Saatgänse, aber sicher bestimmen konnte ich sie nicht.

Faszinierend waren auch die sehr zahlreich vertretenen Zwergsäger. Hier 2 Männchen im Prachtkleid zusammen mit einem Gänsesäger.

Eine ganz besondere Beobachtung war ein badender Seeadler, so etwas hatte ich noch nie gesehen...

...immer wieder ließ er sich ins Wasser gleiten, ruderte mit den Flügeln und tauchte unter, so daß nur noch der schneeweiße Schwanz herausschaute.

Dann kletterte er wieder aufs Eis zurück, schüttelte sich, putzte sich und ließ sich wieder ins Wasser gleiten. Fünf oder sechsmal wiederholte er es, dann flog er zu seinem Ansitz und breitete seine Schwingen aus. Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß diese gewaltigen Greifvögel so eine Anmut entwickeln können, bis ich diesem badenden Adler zugeschaut habe. Die ganze Situation wirkte so friedlich, Enten flogen scharenweise dicht über ihn hinweg und landeten im Wasser. Sie wußten genau, daß sie im Moment nichts von ihm zu befürchten hatten.

Auch das Wetter war heute besser als die letzten Tage und sogar die Sonne zeigte sich immer mal wieder. Seit gut einer Stunde hatte ich einen Seeadler im Auge, der weiter draußen auf dem Strom saß, plötzlich erhob er sich und kam in meine Richtung, einige hundert Meter flog er, dann ließ er sich wieder auf dem Eis nieder.

Im Anflug...

Kurz vor...

...der Landung.

Großartig!

und absolut beeindruckend...

...sind diese mächtigen Greife!

Mein Puls erhöhte sich merklich...

...als er sich erneut in die Lüfte erhob...

...und noch näher kam.

Er flog an mir vorbei, schwenkte ab und entfernte sich mit langsamen Flügelschlägen.

Tag 6 : Heute war der letzte Tag meines Aufenthaltes. Ein paar Eindrücke des heutigen Tages seht ihr unten...

Heutemorgen scheinte noch die Sonne...

Immer größere Flächen werden eisfrei...

...auf denen sich Wasservögel sammeln, dies wiederum lockt die Seeadler an.

 

Herrlich!

Seeadler auf Usedom, fotografiert an der Zecheriner Brücke. Tolle Beobachtungen konnte ich die Woche von diesem Punkt aus machen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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