Vom 13. bis zum 15. April 2012 begleitete ich meine Freundin nach Sachsen, nebenbei wollte ich natürlich die Gelegenheit nutzen, mir die dortige Vogelwelt anzuschauen. Die Chefin der Pension in der wir übernachteten empfahl mir, das nahegelegene Teichgebiet zu besuchen. Dort würde es viele Vögel geben. Am Samstagnachmittag hatte ich ein paar Stunden Zeit und los ging es. Ich hatte keine Ahnung was mich dort erwarten würde. Als ich schon nach 10 Minuten einen kreisenden Fischadler entdeckte, war meine Freude groß. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung ob er auf dem Zug war, oder ob er hier lebt. Aber dazu später mehr...
Auffallend viele Graureiher gibt es hier. Auch Silberreiher entdeckte ich und verschiedene Möwenarten.
Eine Schafstelze beobachtete ich längere Zeit bei der Nahrungssuche...
...und entdeckte dabei zufällig mehrere Flußregenpfeiffer. Meine erste Beobachtung dieser Vogelart. Einem interessierten Ehepaar erzählte ich von meiner Fischadlerbeobachtung. Sie sagten mir, er würde ein Stück weiter auf einem Strommast brüten. Das war natürlich eine Neuigkeit, die mein Herz höher schlagen ließ. Ich ging in die Richtung, die mir die beiden gezeigt hatten und da enteckte ich ihn nach einiger Zeit. Zuerst kam ein Mast mit einem Kolkrabennest und auf dem nächsten war der Fischadlerhorst...
Ganz unwirklich kam es mir vor, meine Lieblingsgreifvögel da oben zu sehen. Ich war ca. 400 m. vom Strommast entfernt, näher wollte ich nicht rangehen. Eine gute Stunde beobachtete ich sie, das Männchen flog in dieser Zeit zweimal davon und kehrte nach einiger Zeit zum Horst zurück, hatte aber keinen Fisch dabei. Das war der Samstag...
Am Sonntag ging es wieder zu den Teichen, wollte ich doch die Fischadler unbedingt beobachten. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie in Dorfnähe jagen und fragte einen Ornithologen, ob es denn noch andere Gewässer hier gäbe. Er meinte die Fischadler kämen auch an diese Teiche und ich bräuchte nur Geduld zu haben. Früher oder später würden sie auftauchen. Netterweise erklärte er mir einiges über die dortige Vogelwelt, sogar Seeadler gibt es hier, erzählte er mir. Durch sein Spektiv ließ er mich verschiedene Limikolen wie Grün - und Rotschenkel sowie Waldwasserläufer beobachten. Schnatterenten und Löffelenten gab es auch zu sehen. Wir verabschiedeten uns und ich begann zu warten. Eine Stunde war vergangen als ein Fischadler auftauchte...
Wie schön, diesen Greifvogel in seinem Lebensraum so ausgiebig beobachten zu können...
Wenn man sie bei uns auf dem Zug sieht, sind die Beobachtungen meist nur kurz.
Einfach ein herrlicher Vogel!
Mehrmals an diesem Sonntag tauchte er bei dem Teich auf. Und dreimal waren es sogar 2 Fischadler die zusammen unterwegs waren. Ich nehme an sie balzten noch, alles deutete darauf hin und so konnte ich auch einmal die Rufe der Vögel hören...Es waren also insgesamt mindestens 3 verschiedene Fischadler, denn das Weibchen im Horst brütete offensichtlich schon.
Beide Fischadler waren beringt. Dieser mit silberfarbenen Ringen, der andere hatte einen großen gelben Ring.
Wunderschön ihn rütteln zu sehen. Maximal vierzig Meter war er entfernt...
...auf diesem Foto war er noch näher. Ein unvergessliches Erlebnis! Weitere Fotos die an diesem Sonntag entstanden sind, findet Ihr auf meiner Homepage in der Textseite "Fischadler".
Eine weitere Beobachtung war diese Graugans...
...die in einem Storchennest brütet.
Auch mehrere Rohrweihen gibt es hier. Dieses Männchen war sehr aktiv.
Ich beobachtete es während ich auf die Fischadler wartete. Es saß im Schilf und flog jedesmal auf, wenn ein Schwarzmilan darüber hinwegflog...
...um ihn mit rasanten Flugmanövern zu vertreiben.
Die Schwarzmilane waren gut zu beobachten...
...hier saß einer auf einem Strommast.
Nebelkrähen waren auch vertreten. Ebenfalls meine erste Begegnung mit dieser Art. Eine schöne Beobachtung war dieser gar nicht scheue Buntspecht, der eifrig einen Ast bearbeitete.
Mal von oben, mal von unten hämmerte er, dann zog er mit einem Mal eine große Larve heraus und verschlang sie.
Dieser große Happen war wohl der Grund, daß er sich von uns nicht stören ließ, obwohl wir vielleicht höchstens drei Meter von ihm entfernt waren. Den wollte er sich nicht entgehen lassen. Kaum hatte er die Larve verschluckt, flog er ab.
Auf dem Wasser...
...gab es noch Schellenten zu beobachten...
...und Singschwäne.
Und selbst die Seeadler zeigten sich noch...
Zwei dieser gewaltigen Greifvögel konnte ich beobachten.
Diesen entdeckte ich schon, als er aus großer Entfernung in meine Richtung steuerte. Schnell machte ich mich bereit und als er über mich hinwegflog konnte ich noch diese zwei Aufnahmen von ihm machen. Die Seeadler waren neben den Fischadlern der Höhepunkt für mich. Einfach großartig!
Was ich in diesen 1,5 Tagen hier erlebt habe, ist unglaublich. Das ist ein wahres Paradies nicht nur für Vögel, sondern auch für Vogelbeobachter.